uganda-day7-12 Wieder mal klingelt der Wecker um 6.30 Uhr. Denn heute steht der Höhepunkt der Urlaubsfahrt von Christine und Marina – und auch für mich ein ganz besonders Ereignis – auf dem Programm: Schimpansen-Trekking im Urwald rund um die Budongo Eco Lodge.

Um 7.45 Uhr begrüßt uns Geoffrey, unser Guide und erklärt uns ein paar grundlegende Spielregeln für diesen Ausflug. Dann muss ich noch schnell meine Leiberl wechseln – rot ist nicht so toll für Chimp-Trekking meint Geoffrey ;) – und dann geht es auch schon in den Urwald. Während wir auf der Suche nach Schimpansen durch die Gegend laufen, erklärt uns Geoffrey einiges aus der botanischen Vielfalt des Urwalds. Zum Beispiel zeigt er uns einen sogenannten Baumwürger, eine Baumart die sich an anderen Bäumen wie eine Schlange um den Stamm windet und ihn dadurch erdrosselt. Der Baum darunter stirbt, aber die Schimpansen lieben diese neu entstandenen Bäume, denn sie tragen ausgezeichnete Früchte.

Wir sehen Orchideen und Schimpansen-Nester hoch oben in den Bäumen, Schimpansen-Dung am Boden, hören verschiedenste Vogelarten, wie z.B. einen Kuckuck und dann in weiter Ferne auch den ersten Schimpansenruf. Geoffrey hört über Funk, dass Josef – ein anderer Guide – gerade 2 Schimpansen gesichtet hat und läuft mit uns in schnellem Tempo durch den Urwald. Wir halten mit und sind auch die ersten vor Ort. Da ist er, gemütlich in der Baumkrone sitzen und schmausend: mein 1. Schimpanse in freier Wildbahn – sensationell. Ich bin begeistert, mache Fotos und gelange – wie schon so oft in diesen Tagen – an die Grenzen des machbaren meines iPhones. Also wenn ihr tolle Bilder sehen wollt – Marina hat mir versprochen einige zur Verfügung zu stellen. Ich liefere sie asap nach. Bis dato müsst ihr euch mit meinen Handyfotos begnügen.
Dann geht es Schlag auf Schlag. Nicht weit entfernt ist eine Familie gesichtet worden, also nichts wie hin. Wir sehen vier unserer nächsten Verwandten – davon ein ganz süßer kleiner Kerl, der immer sehr neugierig zu uns runterschaut, während er an seinen Früchten kaut. Ein anderer schwingt fast über uns von einem Ast zum anderen und geht keine 10 Meter von uns zu Boden, um dann schleunigst das Weite zu suchen.
Wir bleiben noch eine Weile, sind allesamt total begeistert und kehren nach 3,5 Stunden beglückt zurück. Dort wartet schon Bob, unser Fahrer auf uns. Denn wir haben noch ein straffes Programm vor uns: nach dem Besuch des ZIWA Rhino Sanctuary’s geht es zurück nach Kampala – wo wir Walter treffen – und dann weiter nach Entebbe, um Christine und Marina zum Hotel zu bringen in den sie ihre letzte Nacht in Uganda verbringen, bevor es heim nach Tirol geht.
Das ZIWA Rhino-Sanctuary (Standort) wurde 1997 gegründet nachdem Nashörner in Uganda ausrottet waren. Mittlerweile nennt dieser Zufluchtsort (http://www.rhinofund.org/index.html) ca. 20 Nashörner sein eigen die von ca. 80 Mann bewacht werden, da Nashorn-Hörner immer noch zu den begehrtesten Trophäen (ganz besonders in China!!) zählen und angeblich die Potenz steigern sollen – und das im Zeitalter von Viagra!! Liebe Männer geht doch ein bisschen mit der Zeit! Wenn das Ziwa Rhino Sanctuary mehr als 35 Nashörner hat, wollen sie mit dem Auswildern der Tiere beginnen. Ich hoffe, dass es ihnen gelingt!!!
Aber wir können uns hier nicht aufhalten, wir müssen weiter. Ab ins Auto und Richtung Kampala, es geht zügig voran bis wir die Grenze zu Kampala überschreiten – danach Stau. Ein Gewusel an Menschen, Autos und „Boda-Bodas“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Bodaboda) die in gefährlichster Weise vor, hinter und neben uns vorbeiflitzen. Wenn mir daheim einer gesagt hätte ICH bleibe dabei ganz entspannt und sitze nicht verspreitzt im Fahrzeug, immer wieder eine imaginäre Bremse tretend – ich hätte es nicht geglaubt. Aber hier lassen mich 2 Stunden durchgehenden Stau und wahnsinnige Verkehrsteilnehmer völlig kalt, getreu dem Motto: Hakuna Matata. Die ca. 200km lange Strecke von Masindi nach Kampala schaffen wir in 3 Stunden – genauso lange brauchen wir durch Kampala und nach Entebbe. Kurz nach 22 Uhr sind wir endlich am Viktoria See angelangt und wir laden zwei erschöpfte Mädels aus dem Auto.
Nach dem Abschied, der mir wirklich schwerfällt, denn die beiden Mädels waren echt – nein – ursuper ;) fahren wir zurück nach Kampala, um alles für die Reise zu den Kindern nach Kabale vorzubereiten.

https://youtu.be/NVzCGMb9NFw