uganda-day6-30 Dieser Tag fängt sehr gemütlich an. Pünktlich um 8 Uhr schenke ich den ersten Kaffee ein und schlendere Richtung, Terrasse um die herrliche Aussicht zu genießen. Mitten im Nil schwimmt eine kleine Herde Nilpferde – das ist mittlerweile schon ein gewohnter Anblick. Auch das typische Grunzen entlockt mir zwar noch ein Schmunzeln, ist aber bei weitem nicht mehr sooo aufregend wie noch 2 Tage vorher. Es sind die letzten Stunden hier in der Kabalega Wilderness Lodge, denn heute geht es weiter Richtung Budongo Eco Lodge und damit zu den Schimpansen. Am Weg dorthin werden wir noch einen kleinen aber bedeutsamen Abstecher zu den Murchison Falls (Standort) machen – hier werden wir die Wasserfälle nicht von unten sondern von oben und Nahem betrachten können.
Schnell alles packen, den Blog des letzten Tages schreiben und dann geht es auch schon weiter zu den Wasserfällen. Die Zeit verfliegt hier, denn Straßenzustandsbedingt ist an schnelle Geschwindigkeiten nicht zu denken und alles dauert einfach länger. Wir starten also zu Mittag während die Sonne unerbittlich auf den Wagen brennt. Einige Kilometer vor der Abzweigung zu den Murchison Falls (Wikipedia) müssen wir alle Fenster schließen – die Tsetse-Fliege treibt hier ihr stechendes Unwesen. Zwar ist die „Schlafkrankheit“ durch Genmutation der Fliegen scheinbar so gut wie ausgerottet, aber wer will sich schon auf Gerüchte und “NoBite” verlassen. Außerdem ist der Stich sehr schmerzhaft und kann unangenehme Reaktionen hervorrufen. Es wird unerträglich heiß im Fahrzeug, aber wir halten tapfer bis zu den Wasserfällen durch.
Dort angekommen, reissen wir die Türen auf – aaaaahhhhh endlich frische Luft – und machen uns auf den ca. 300 Meter langen Weg. Wir kommen an einem gut 2,5 Meter hohen Termitenhügel vorbei und dann tut sich der Weg auf und der obere Teil der Murchison Falls erscheint. Hier wird der 60 Meter breite Nil auf 8 Meter und weniger zusammengepfercht – was das heißt, kann man sich vorstellen. Das Wasser kocht geradezu, während es hunderte Meter in Kaskaden bergabstürzt. Die Gischt befeuchtet die umgebende Landschaft mit einem 24 Stunden, 7 Tage die Woche, 52 Wochen im Jahr Sprühnebel und verhilft der Vegetation ringsum zu extremer Entfaltung. Hier wuchert alles – auch für Uganda-Verhältnisse. Der Sprühnebel macht auch vor uns nicht Halt, er feuchtet uns gleichmäßig an und verhilft zu kühleren Oberflächentemperaturen der Haut. So schön es hier auch ist, wir müssen weiter Richtung Budongo Lodge, die wir auch 2 Stunden später erreichen. Die Budongo Eco Lodge liegt versteckt mitten im Urwald und ist völlig anders als unsere letzte Unterkunft. Es scheint als wären hier Vögel und Insekten wesentlich lauter, es ist es durch den dichten Wald relativ finster und bietet damit natürlich auch keinerlei Ausblick. Dafür dichter Wald rundum, der vor Leben nur so strotzt und dies auch lautstark zum Ausdruck bringt. Der Tag war ziemlich anstrengend und wir verziehen uns bald nach dem Abendessen Richtung Zimmer, denn wir beginnen morgen pünktlich um 7.45 Uhr mit dem Schimpansen-Trekking.